Zu diesem Zeitpunkt hörte ich erstmals von dem Begriff Quarter Life Crisis und habe diesen zunächst belächelt, bis mir deutlich wurde: ich stecke in einer! Tiefer als ich dachte – denn um mich herum schien alles perfekt zu laufen, ein Großteil schien keine Angst zu haben und sich nicht in einer Krise zu befinden. Dort war alles schneller, besser, höher, lauter. Der andere Teil steckte mit mir darin. Die Ängste und Unsicherheiten schienen sich im Kreis zu drehen und jeder Versuch, aus dem Kreislauf auszusteigen, katapultierte mich noch weiter hinein. Ist der berufliche Weg, den ich eingeschlagen habe, das was mich glücklich macht? Habe ich eine Leidenschaft? Bin ich gut genug für das soziale Umfeld? Wie geht alles weiter?
Jeder Schritt war einerseits so ungewiss, andererseits so festnagelnd. Wenn ich jetzt diese und jene Position wähle, werde ich für immer in diesem Bereich arbeiten. Wenn ich mich dafür entscheide meine freie Zeit in ein neues Projekt zu investieren, verpasse ich etwas anderes. Wenn dieser eine Mensch, aber doch nicht die Person ist, der ich eine Chance, Zeit und Vertrauen schenken sollte. Was wäre wenn? Jeder Schritt schien mich in eine Enge zu treiben, die einschnürend war.
Über all diese Gedanken kann ich jetzt gerade, wo ich hier sitze und diesen Beitrag für euch schreibe, nur schmunzeln. Denn auf ein Mal erscheint alles viel leichter, als ergäbe es Sinn und zu jedem Zeit rückgängig machbar, wenn es mich doch nicht glücklich macht. Ich glaube besonders vor Umbruchphasen wie das Ende des Studiums, ein Umzug in eine neue Stadt, der Jobwechsel überkommen einen nochmal die Gefühle, die Unsicherheiten und der Wunsch nach Sicherheit und gleichzeitiger Freiheit. Man möchte die Freiheit haben, alles tun und lassen zu dürfen, jedoch immer mit dem Anspruch, dass jeder Schritt sicher und erfüllend ist.
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