Weiter entlang des Cap Corse durchquert man so schöne Orte und nach 15 Minuten Fahrt von Erbalunga aus, haben wir uns entschieden, dass es für den ersten Sprung ins Wasser ist und uns am Plage de la Marine de Pietracorbara eine Abkühlung genehmigt. Es ist ein richtig schöner Sandstrand mit umliegenden Restaurants und sehr guten Parkmöglichkeiten.
Nach der Abkühlung sind wir dann nach Maccinaggio gefahren und haben im Hafenort übernachtet. Dort haben wir uns gleich an prächtigen Feigen- und Olivenbäumen erfreut und korsischen Burger und Risotto mit Meeresfrüchten genossen. Für Maccinaggio haben wir uns entschieden, weil wir uns eine Wanderung entlang des Zöllnerpfad am nächsten Tag nicht entgehen lassen wollten, und das solltet ihr auch nicht!
Tag 2: Zöllnerpfad – Moulin Mattei – Centuri – Saint Florent
Wir sind früh in den zweiten Tag gestartet und sind entlang des Zöllnerpfads, der von Maccinaggio bis nach Barcaggio führt, gewandert. Allerdings sind wir nur bis Chjassu di I Duganeri gegangen und haben dort bei der grandiosen Aussicht ein Picknick eingelegt – ganz klassisch wie es sich für Frankreich gehört mit Baguette und Camembert. Auf dem Rückweg sind uns schon einige Menschen entgegen gekommen, daher lohnt es sich früh unterwegs zu sein und die atemberaubenden Buchten zu entdecken. Plant, wenn ihr euch für die gesamte Strecke entscheidet mehrere Stunden ein, um auf dem Weg auch die Strände zu genießen.
Auf dem Rückweg haben wir dann wieder unseren Flitzer am Hotel abgeholt und sind weiter gefahren zur Moulin Mattei. Diese liegt sowie auf dem Weg und bietet an der alten Windmühle mit ihrer Aussichtsplattform einen tollen Panoramablick. Durch die Lage kann es dort sehr windig sein, aber es lohnt sich alle Male, den Zwischenstopp einzulegen.
Anschließend war es Zeit für eine Stärkung! Wir haben uns entschieden dazu nach Centuri zu fahren. Innerhalb weniger Minuten waren wir dort und haben wenige Minuten vom Hafen entfern geparkt. Um den Hafen herum bietet der charmante Ort viele Restaurants mit Terrassen, von denen man aus auf den Hafen blickt. Hier haben wir zum ersten Mal festgestellt, dass es nach 14 Uhr gar nicht mehr so einfach ist, Restaurants zu finden, deren Küche noch geöffnet ist. Ebenso, dass vor 19 Uhr die Restaurants noch nicht wieder geöffnet haben – das als zeitlichen Rahmen, falls ihr bei euren Ausflügen irgendwo einkehren möchtet.
Nach der Stärkung ging es an der Küste entlang nach Saint-Florent – eine unserer liebsten Städte, die wir am Ende der Reise tatsächlich nochmal besucht haben, weil wir den Abend in der Stadt so genossen haben. Daher fasse ich nun die Tipps für Saint-Florent in diesem Abschnitt zusammen: Parken könnt ihr sehr gut auf dem großen Spar Parkplatz und von da aus seid ihr schon mitten im Geschehen. Am Place des Portes wird abends Pétanque (eine Art des Boule-Spiels) und mit einem Eis den Flair zu genießen war für uns grandios. Bei unserem zweiten Besuch dort gab es an dem Platz auch einen kleinen süßen Flohmarkt. Solltet ihr auf der Suche nach einem Restaurant sein, kann ich das L’Altezza nur empfehlen, dort hatten wir eines der besten korsischen Essen und konnten uns danach die Beignets von A Casa Di A Fritela nicht entgehen lassen – und ihr solltet das auch nicht! Für ein leckeres Eis, schaut bei La Gelateria oder Maison Rovere vorbei!
NÜTZLICHE GADGETS FÜR EURE KORSIKA RUNDREISE
Tag 3: Porto Vecchio – Bonifacio
Am dritten Tag sind wir früh aufgebrochen, da wir in Porto Vecchio zum Plage de Palombaggia wollten. Dies war unsere erste “längere” Route mit rund zwei einhalb Stunden. Es hat sich total gelohnt, da wir – zwar mit vielen anderen Menschen – den Traumstrand geteilt haben. Aber Traumstrand trifft es alle Male, denn das Wasser war so türkis, wir haben dort ein Picknick eingelegt und die Sonne genossen. Wenn ihr den Strand ansteuert, dann kommt irgendwann eine Schranke, die – zumindest bei uns von einem jungen Mann – kostenfrei geöffnet wurde und einige Parkplätze bereit hielt. Umgeben von Pinienbäumen läuft man dann hinunter zum Strand und kann dort die Seele baumeln lassen.
Nach der Abkühlung hatten wir noch ca. 30 Minuten Fahrt vor uns bis zum nächsten Stop für die Nacht und zwar in Bonifacio. Bonifacio ist eine tolle Stadt, in der wir am Hafen entlang geschlendert sind, den Ausblick von der Zitadelle genossen haben und das wohl leckerste Essen hatten. Gegessen haben wir in der Oberstadt, so wird die Zitadelle auch genannt. Ein Spaziergang durch die Altstadt hat uns zu Fuß hinauf geführt und durch das Genua Tor bis zu Le Bastion. Das familiengeführte Restaurant, in dem die Frau in der Küche phänomenales Essen zaubert und der Mann sowie die Kinder den Service leiten, müsst ihr auf alle Fälle besuchen. Hier gibt es auch eine englische Karte, was auf einer Korsika Reise für alle nicht französisch-Sprechenden eine Wohltat ist. Unsere Wahl viel letztendlich auf Fisch mit Reis und Gemüse sowie Reis mit Gemüse und Tintenfisch, wobei meins mit dem Tintenfisch mit einem Spiegelei kam. Klingt vielleicht komisch, aber es war so gut, dass wir aus dem Staunen nicht mehr herauskamen.
Tag 4: Lavezzi Inseln – Sartene – Porticcio
Wer in Bonifacio ist muss unbedingt einen Ausflug auf die Lavezzi Inseln machen. Diese liegen 10km von Bonifacio entfernt und können mit dem Shuttle Boot von SPBM. Diese fahren morgens ab 9.30 stündlich zu den Lavezzi Inseln. Die Fahrt dauert eine halbe Stunde und die Tour führt von den Klippen weg, von wo ihr diese bestaunen könnt. Ebenso besonders: Der Blick auf die Häuser, die sich entlang der Klippen am Hang aneinander reihen.
Die Tickets könnt ihr nicht vorab buchen, daher lohnt es sich morgens früh unterwegs zu sein und früh genug vor der Abfahrt am Hafen zu sein und dort am Schalter der Holzhütte die Tickets zu kaufen. Preislich liegt ihr hier bei 37€ für eine erwachsene Person, ich konnte mit meinem Studi-Status das Ticket für 32,50€ wählen. Ihr könnt auch den gesamte Tag dort verbringen, habt allerdings im Auge, wann das letzte Boot zurück geht. Mit im Boot saßen viele Familien, die einen Ganztagesausflug geplant hatten und ich kann euch nur empfehlen genug einzupacken, da es dort weder Bars, Restaurants, Toiletten und Co gibt. Denkt daher an genügend Wasser (ihr werdet beim Kartenkauf auch nochmals darauf hingewiesen), Essen, Sonnencreme und Badekleidung. Denn auf den Lavezzi Inseln findet ihr neben Granitblöcken auch tolle Sandstrände mit kristallklarem Wasser, in dem ganz viele Fisch auf euch warten. Bei uns war es einer der wenigen bewölkten Tage während unserer Reise, sodass ihr bei Sonnenschein türkisblaues Wasser erwarten könnt! Falls ihr gerne schnorchelt, nehmt auch hierzu das benötigte Equipment mit!
Gegen Mittag haben wir uns entschieden zurück zu fahren. Die Rückfahrt dauert eine ganze Stunde und wird auf französisch kommentiert. Ihr habt währenddessen einen tollen Blick auf die Küstenorte Korsikas. Wieder zurück im Auto wollten wir Porticcio ansteuern, allerdings nicht ohne einen Stop in Sartene einzulegen. Meinem Magen bekam die Fahrt nicht ganz so gut, sodass ich den Besuch der süßen Stadt mit ihren Gässchen sehr genossen habe!
Von dort aus ging es dann nach Porticcio, wo wir ein paar Tage Strand, Sonne und Erholung eingelegt haben. Den Strand – Agustu Plage – hatten wir gleich gegenüber auf der Straße unseres Hotels, sodass wir zwischen Pool und Strand gewechselt haben und nur die Seele haben baumeln lassen. Direkt daneben schließt sich der Plage d’Agosta an, an dem wir jeden Abend zum Essen entlang spaziert sind. Empfehlen kann ich euch bei L’amba eine Pizza zum Abholen zu bestellen und sie beim Sonnenuntergang am Strand zu essen oder aber gleich nebenan das Rive Sud.
Ausflug nach Ajaccio
Da man von Porticcio abends an der Küste die Lichter Ajaccios sehen konnte, haben wir dort einen Ausflug hin gemacht und waren begeistert von der Stadt. Der Geburtsort mit Napoleon hält die süßesten Straßen mit pastelligen Häusern und so eine tolle Atmosphäre am Hafen bereit, dass wir überlegt hatten noch ein zweites Mal dorthin zu fahren. Gegessen hatten wir abends bei Sakura und so leckeres Sushi genossen!
Tag 7: Ota
Nach den erholsamen Tagen (daher überspringe ich Tag 5 und 6) am Strand sind wir für eine Übernachtung nach Ota gefahren. Auf unserer bisherigen Route hatten wir so viele verschiedene Vegetationen schon gesehen, aber der Weg nach Ota war am beeindruckendsten, denn entlang der D81 sind wir entlang der Calanches di Piana, einer roten Felslandschaft, gefahren. Von dort aus hat man einen tollen Blick aufs Meer. Für eine kurze (Foto)Pause kurz vor Ota sehr zu empfehlen.
Angekommen in Ota in unserem einzigen Airbnb auf der Reise, hatten unsere Gastgeber uns empfohlen zum Strand zu fahren, der direkt nach neben dem Hafen liegt. Nach der Erfrischung gab es frisch gekochtes Essen mit lokalem Gemüse, das wir im Supermarkt gekauft hatten und im Anschluss sind wir nochmal Richtung Hafen spaziert und haben dort den schönsten Sonnenuntergang genossen.
Tag 8: Bootstour durch Scandola – Calvi
Der Grund für unsere Übernachtung in Ota war eine geplante Bootstour durch das Naturreservat Scandola. Wir haben uns für eine Tour mit einem Hybrid Boot entschieden, das uns zuerst nach Girolata gebracht hatte. Dort hatten wir ein wenig Zeit das Dorf zu erkunden. Nach Girolata kommt man nämlich nur zu Fuß oder aber mit dem Boot. Mit uns kam auch ein Boot an, das die Gastronom:innen vor Ort beliefert, was total interessant zu sehen war. Danach ging es weiter durch Scandola: klarstes Wasser, rote Felsen und wunderschöne buchten, die ihr euch bei einem Besuch nicht entgehen lassen solltet! Ihr könnt die Tour vor Ort buchen oder aber wie wir vorab. Entschieden haben wir uns für diese Tour hier mit einer Hybrid Boot
Die Tour war eines unserer absoluten Highlights! Während der drei Stunden Tour gab es so viel Schönes zu sehen. Das Boot ist auch jeweils in kleinere Buchten mit Türkisen Wasser gefahren, sodass man auch diese von Nahem betrachten konnte. Ebenso wie die beeindruckenden Felsformationen in dem Naturschutzgebiet.
Mit all den unvergesslichen Eindrücken ging es weiter zu unserem nächste Stop, an dem wir wieder mehrere Tage verbracht haben: Calvi! Nach ungefähr zwei Stunden Fahrt, auf der wir in einer Kurve ein wirklich großes Rind auf der Straße gesehen hatten, sind wir in Calvi angekommen und haben wieder ein paar Tage Entspannung am Strand eingeläutet. Auch hier waren wir in der Nähe des Strandes, der auf der gesamten Reise der touristischste war. Dies hat ihm aber keinen Abbruch getan, denn vom Strand aus blickt man auf die Stadt und die Zitadelle sowie den Booten ringsherum. In Calvi haben wir so gutes Essen genossen. Hier verdienen das Umami, Mara Sushi, Ile de Beauté eine Erwähnung für unfassbar gutes Essen. Unser Highlight war allerdings das Frühstück bei Le Café Colomb oben in der Zitadelle. Dort gab es Baguette mit Butter und lokaler Marmelade. Für alle die dem Café erst zu einem späteren Zeitpunkt einen Besuch abstatten gibt es aber auch Drinks und kleine warme Mahlzeiten. Es gibt nur sehr wenige Tische, sodass man Glück haben muss, aber der Ausblick lohnt sich alle Male und wir waren sogar gleich an zwei aufeinander folgenden Tagen hier, weil wir aus dem Schwärmen nicht herauskamen.
Tag 12: Bastia
Nach drei wundervollen Tagen in Calvi, sind wir nochmal nach Bastia gefahren. Dort waren wir morgens im Café des Gourmets frühstücken und sind dann durch die Stadt geschlendert, entlang der schmalen Gassen mit den pastelligen Häusern. Vom Hafen aus sieht man die Kirche Saint-Jean-Baptiste und dort reihen sich viele Restaurants aneinander, um die Aussicht zu genießen. Eine große Restaurant Empfehlung (nicht am Hafen) ist die Pizzeria Volontiers. Dort sitzt man abends so toll auf der kleinen Terrasse, auf einem kleinen Platz mit Lichterketten geschmückt und genießt fantastische Pizza.
Tag 13 bis 16: Oletta
Als Abschluss unserer Korsika Rundreise sind wir ein wenig Richtung Inselinnere gefahren und waren in Oletta, genauer in Olmeta-di-Tuda. Dort waren wir auf einer Ferienanlage, die sich U Nebbiu nennt und im Vergleich zu den vorherigen Unterkünften günstig war. Am Pool der Anlage haben wir unsere Reise ausklingen und für einige Tage die Seele baumeln lassen. Weil wir von Saint-Florent so begeistert waren, haben wir von hier aus nochmal einen Ausflug dorthin gemacht und dies mit der Reinigung unseres Mietwagens gemacht, um ihm am Flughafen bei der Abreise wieder abzugeben.
Es war eine so traumhafte Reise! Ich kann euch Korsika als Reiseziel nur wärmstens empfehlen und hoffe, dass ihr hier bei der Planung eurer Route ein paar Tipps und Inspiration finden könnt. Falls ihr Lust auf weitere Reisebeiträge habt, findet ihr diese hier.
Viel Spaß bei der Planung eurer Korsika Rundreise! Eure Linh
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